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Versicherungsverhalten

Auto-Innereien stehen auf dem Speiseplan

München. Marder sind Klein-Raubtiere, versprühen ein übelriechendes Sekret und sind wegen ihrer Vorliebe für Zündkabel, Kühlwasserschläuche, Antriebs- und Lenkmanschetten sowie Dämm-Materialien in Kraftfahrzeugen für Autobesitzer mitunter ein großes Ärgernis. Auch die Versicherer bekommen die Aktivitäten dieser Pelztiere zu spüren.
Die Allianz-Versicherung hat jetzt 300 von insgesamt 3000 ihr im Jahr gemeldeten Marderschäden unter die Lupe genommen und kam dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen, wie Dr. Gerhard Küppersbusch, Leiter der Kfz-Schadenabteilung, berichtet.
So habe sich gezeigt, daß es nördlich der Linie Koblenz-Frankfurt/M.-Coburg kaum zu Marderbiß-Schäden kam, daß diese vornehmlich im Mai passierten und daß Fahrzeuge zum Teil mehr als einmal von den Tieren heimgesucht wurden. Besonders häufig standen Zündkabel auf dem Speiseplan der Marder. Sie wurden in fast 38 Prozent der untersuchten 300 Schadenfälle angenagt oder durchgebissen. Bei gut 23 Prozent der von den Klein-Raubtieren heimgesuchten Autos wurden Kühlwasserschläuche durchgebissen. 9,7 Prozent der Schäden betrafen Antriebs- und Lenkmanschetten und 6,6 Prozent Dämm-Materialien.
Wenn Marder Zündkabel angefressen oder durchgebissen haben, so zahlt die Teilkaskoversicherung für den Ersatz und alle damit verbundenen Arbeiten sowie die erforderlichen Abschleppkosten zur nächsten Fachwerkstatt. Wurde ein Bremsschlauch durchgebissen und Bremsflüssigkeit läuft aus, so ist auch diese Reparatur ein Fall für die Teilkaskoversicherung. Fährt der Kunde aber trotz aufleuchtendem Warnsignal weiter und die Bremsen versagen, so ist ein daraus resultierender Unfall ein Folgeschaden, der nicht unmittelbar durch den Marderbiß verursacht wurde. Diesen Unfallschaden am eigenen Auto kann der Autofahrer dann nur ersetzt bekommen, wenn sein Fahrzeug vollkaskoversichert ist.
Wer nach einem Marderbiß eine Motorwäsche vornehmen läßt, kann dies nicht als Reparaturaufwand beim Kaskoversicherer geltend machen. Auch die Anschaffung von Marderabwehrsystemen muß er aus der eigenen Tasche bezahlen.
(Versicherungsverhalten bei Marderschäden in Deutschland)