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Scharf auf Gummi

Verölte und schmutzige Teile scheinen ihnen den Appetit zu verderben" erklärt mir der Garagist hinter einer geöffneten Motorhaube hervor. "Marder gehen nur an saubere Autoteile. Die fressen den Gummi nicht auf, sie beissen bloss rein und ziehen dran." Der Autofachmann hat mit Tieren eigentlich nicht viel am Hut, wenn’s um Marder geht scheint er allerdings ein Fachmann zu sein. Immerhin verdankt er diesen Tierchen einen guten Teil seines Umsatzes. Ganz besonders interessant scheinen für die ca. 70 cm langen Raubtiere Zündkabel, aber auch Lenk- und Antriebsmanschetten riechen offenbar für Marderverhältnisse unwiderstehlich. Marderschäden an Autos haben während des ganzen Jahres Hochkonjunktur und in fast allen Gebieten der Schweiz. Steinmarder leben häufig, aber oft unbemerkt in Dörfern und Städten – meist wird ihre Gegenwart überhaupt erst wahrgenommen, wenn Spätheimkehrer am nächsten Morgen einen verräterischen Oelfleck unter ihrem Fahrzeug entdecken oder ihr Auto plötzlich nicht mehr anspringen will.
 
Je später der Abend, desto aktiver die kleinen Raubtiere: Einem Auto, das in der Nacht in einer ruhigen Gegend abgestellt wird, kann ein rechter Steinmarder eben einfach nicht widerstehen. Im Gegensatz zum Baummarder, der sich überwiegend mit Augen und Nase orientiert, knabbert ein Steinmarder erst mal an allem, was ihn interessiert – und so eben auch an Zündkabeln oder Schläuchen. Auch zum ungestörten Verzehr des Abendessens werden Motorhauben gerne von Mardern besucht - und bei jedem Eintritt (auch wenn sie nur kurz durchhuschen) mit einer Duftmarke aus den Sohlendrüsen ihrer Hinterpfoten versehen. Aus diesem Grund sollten Autos bei einem Marderschaden nicht nur eine Reparatur der zerbissenen Schläuche und Kabel, sondern unbedingt auch eine Motorwäsche bekommen. Wer das nicht tut riskiert, dass die Hohlräume unter seiner Motorhaube zum gern und oft besuchten Mardertreffpunkt werden. Marder sind zwar Einzelgänger, wer aber sein persönlich markiertes Fahrzeug in einem fremden Marderrevier abstellt (vor dem Restaurant, am Arbeitsplatz oder in den Ferien) muss damit rechnen, dass die marderischen Kumpels aus dieser Gegend eine Gegenmarke im Motorraum setzen und sich dabei sicherlich auch noch ein oder zwei kräftige Bisse in die Gummiteile genehmigen werden. Abhalten lassen sie sich davon auch kaum durch einfache "Hausmittel" – an das Ticken eines Weckers oder den Geruch von Anti-Marder-Sprays haben sie sich schnell gewöhnt. Ich für meinen Teil schwöre auf das Anbringen von ausgebürsteten Hundehaaren unter der Motorhaube – so richtig verlässlich scheinen (gemäss Untersuchungen) allerdings nur die professionellen Ultraschallgeräte und die Bausätze, die dem eindringenden Marder einen Stromstoss versetzen (ähnlich dem Weidezaun-Prinzip).
Jetzt wäre übrigens ein günstiger Moment für solche Vorsichtsmassnahmen: Im April und Mai bringen die Steinmarder nämlich ihre Jungen zu Welt und dann werden die Einzelgänger ausnahmsweise mal in kleinen Gruppen ihre Umgebung erkunden – mit starkem Willen, unbändigem Forscherdrang und natürlich auch mit ihren messerscharfen Zähnen.
SO SCHÜTZEN SIE IHR AUTO VOR MARDERN
VERBOTEN: Das Aufstellen von Fallen und Einfangen von Mardern ist Privatpersonen verboten!
VERGÄNGLICH: Geruchsstoffe wirken häufig nur kurze Zeit - Spritzwasser und Temperaturen beeinflussen die Wirkungsdauer solcher Mittel unterschiedlich.
GÜNSTIG UND GUT: Hundehaare unter der Motorhaube schrecken manche Marder ab.
HART, ABER WIRKUNGSVOLL: Ultraschallgeräte und Bausätze, die dem eindringenden Tier einen Stromstoss versetzen zeigen zuverlässig Wirkung.

UNUMGÄNGLICH: Niemals die Motorwäsche nach der Reparatur eines Marderschadens vergessen!